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Andreas will nicht nutzlos herumsitzen

Ein Computerfreak unterstützt ehrenamtlich non-profit-Organisationen

„Ich habe mehr freie Zeit, als mir lieb ist!“ seufzt Andreas Weiss - aus dem Mund eines 32jährigen eine ziemlich ungewöhnliche Klage. Verständlich wird sie, wenn man erfährt, dass er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr voll arbeiten kann. Umso wichtiger sind ihm die Aufträge, die er seit einiger Zeit mit viel Kreativität und Elan für verschiedene Wohlfahrtsorganisationen ehrenamtlich erledigt.

Weil Andreas den starken Wunsch verspürte, etwas Sinnvolles zu tun, informierte er sich vor einigen Monaten im Freiwilligenzentrum in der Königstraße über Einsatzmöglichkeiten. Sein ausgesprochenes Faible für Informationstechnik, gepaart mit viel praktischer Erfahrung, bot gute Voraussetzungen, ein passendes Einsatzgebiet zu finden. Rochus Münzel, Leiter der CariThek, hatte eine ganze Reihe von Anfragen vorliegen, mit denen gemeinnützige Einrichtungen um Unterstützung bei der Gestaltung ihrer Homepages baten. „Andreas war gleich Feuer und Flamme“, erinnert er sich. Dieser Begeisterung hat der Sozialpädagoge gern auf die Sprünge geholfen, indem er die nötigen Verbindungen herstellte.

Computerfreak Andreas, seit 2002 Mitglied bei „Mensa“, einem internationalen Verein für Hochbegabte, zögerte keinen Augenblick, er fühlte sich bei dieser Tätigkeit von Anfang an in seinem Element. Für Interessenten entwickelt er Flyer und holt per Fragebogen die nötigen Informationen und Daten ein. Er sammelt Texte, Bilder und Grafiken, entwirft Konzepte, tauscht sich mit den Auftraggebern aus und übernimmt deren Korrekturen und Anregungen. Geduldig verfeinert er das Konzept so lange, bis sich alle Beteiligten am Ende freuen können über Websites, die Profis kaum besser gestalten würden. So macht ihm zurzeit die Zusammenarbeit mit Verantwortlichen des Kinderschutzbundes viel Spaß, weil hier seine Kreativität gefragt ist und er viel positives Feedback erhält. Was sein Lieblingsjob wäre? Die Antwort kommt prompt: „Sehr gern würde ich einmal eine Spendenaktion online realisieren, z.B. für Knochenmark. Mir schwebt ein Komplettkonzept vor mit Website, Sponsorensuche, Marketing und Online-Spendenmöglichkeiten für Menschen oder Familien in Not. Infrastruktur und Kontakte dafür habe ich ausreichend.“

„Über eine abgeschlossene Ausbildung verfüge ich nicht“, gesteht der junge Mann, „das habe ich mir alles selbst beigebracht. Learning by doing eben. Das ist eine echte Herausforderung und bedeutet ständige Weiterentwicklung.“ Ob es ihn nicht stört, dass man mit ehrenamtlichem Engagement nichts verdient? „Mir wurde auch geholfen in schweren Zeiten“, berichtet er, „und deswegen möchte ich das gerne weitergeben.“ Insgeheim hofft er natürlich, dass sich sein Können auf lange Sicht vermarkten lässt, um nicht alleine auf staatliche Gelder angewiesen zu sein. Die Vermietung von Internet-Speicherplatz (Webhosting) an Interessenten, die auf individuelle Betreuung und Rundum-Service Wert legen, ist ein viel versprechender Anfang. „Ein großer Anbieter kann das gar nicht leisten“, ist der Kleinunternehmer überzeugt, „ich biete genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kunden zugeschnittene Feineinstellungen bei Webhosting, Seitenerstellung und Affiliate Management – und zwar ohne „Zwangsbanner“!

Andreas kam vor sechs Monaten aus Schweinfurt nach Bamberg und fühlt sich in dieser Stadt wohl – nicht zuletzt dank seines Ehrenamts. Seine vielfältigen Interessen – u.a. Intelligenz, Suchtprävention oder Vogelhaltung – finden sich in selbst gestalteten Internetportalen, aber auch in seinem Privatleben wieder. Weil er weiß, dass es Tierquälerei wäre, einen Wellensittich einzeln zu halten – „er würde seelisch und körperlich verkümmern“, teilt er seine Wohnung mit den beiden gefiederten Freunden - benannt nach zwei TV-Polizisten aus dem im vertrauten Ruhrpott. Wenn Toto und Harry im Hintergrund fröhlich zwitschern, beflügelt ihn das bei der Arbeit.

„Ich will nicht nutzlos herumsitzen, sondern lieber helfen“, resümiert der junge Frührentner. Wer seine leuchtenden Augen sieht, wenn er eifrig am Computer arbeitet, wünscht ihm sehr, dass er seine Fähigkeiten oft und gewinnbringend umsetzen kann. Sie möchten sich auch freiwillig engagieren? www.carithek.de.

Renate Steinhorst